Der Cluster IT Mitteldeutschland erfasst monatlich im IT-Trendbarometer die aktuelle Stimmungslage in der mitteldeutschen IT-Wirtschaft.
Die Corona-Krise hat sich flächendeckend auf alle Wirtschaftszweige ausgewirkt. Das gilt auch für die Informationstechnologie. Um die aktuelle Lage der Branche zu erfassen, führt der Cluster IT Mitteldeutschland e.V. seit Frühjahr 2020 ein monatliches IT-Trendbarometer durch. Mit der Umfrage wird querschnittartig die momentane Situation der IT-Unternehmen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erfasst.
Die Ergebnisse von Mai 2020 verdeutlichen: Auch die IT-Branche hatte mit den Auswirkungen der Corona-Krise zu kämpfen. Einerseits verzeichneten viele Unternehmen Auftragsrückgänge (42,9%) und eine insgesamt erschwerte finanzielle Situation (20%). Andererseits machten Personal- (17,1%) und Kapazitätsengpässe (25,7%) der hiesigen IT-Branche zu schaffen. Der Blick auf die Werte von Juli 2020 zeigt, dass sich die Lage ein wenig entspannt hat. Doch auch zurzeit müssen die hiesigen IT-Unternehmen Herausforderungen bewältigen. Zum Beispiel sind nach wie vor Auftragsrückgänge (38%) und Personalengpässe (19%) zu spüren.
Digitalisierungsschub auch in der IT zu spüren
Das IT-Trendbarometer des Clusters IT Mitteldeutschland macht auch sichtbar: Der mit der Corona-Krise verbundene Digitalisierungsschub hat sich auf die mitteldeutschen IT-Unternehmen ausgewirkt – sowohl was die eigenen Arbeitsstrukturen anbelangt als auch was die erhöhte Nachfrage nach digitalen Lösungen betrifft. Gerd Neudert, Geschäftsführer im Cluster IT Mitteldeutschland: „Viele IT-Unternehmen haben innerhalb kürzester Zeit ihre Geschäftstätigkeit an die neuen Anforderungen angepasst. Sie sind damit dem gestiegenen Bedarf an digitalen Anwendungen gerecht geworden. Zum Beispiel waren während der Corona-Krise deutlich mehr Lösungen für Heimarbeit oder die digitale Vernetzung gefragt. Die mitteldeutsche IT-Branche war und ist ein aktiver, wichtiger Ansprechpartner für die großflächige Verbreitung neuer digitaler Lösungen in unserer Region.”
Positive Grundstimmung und allgemeine Entwicklung
Allgemein ist es den mitteldeutschen IT-Unternehmen gelungen, die Corona-Krise zu bewältigen. Im Mai 2020 beurteilten die Befragten auf einer Skala von 1 „gut“ bis 3 „schlecht“ die allgemeine Geschäftslage durchschnittlich mit 1,69. Im Juli 2020 verbesserte sich der Wert leicht auf 1,62. „Hier zeigt sich die Resilienz der Branche beziehungsweise der mitteldeutschen Wirtschaft insgesamt“, sagt Gerd Neudert, „Dank des flexiblen, durchdachten Handelns der hiesigen Wirtschaftsakteure konnten die Folgen von Corona gemildert werden. Dazu hat auch das gemeinsame, unternehmensübergreifende Vorgehen beigetragen, das wir als Branchennetzwerk intensiv unterstützen. Insgesamt blicken die mitteldeutschen IT-Unternehmen nun positiv nach vorn.“
So hat sich die Stimmung in der regionalen IT-Branche aufgehellt. Lag die Geschäftserwartung für die kommenden sechs Monate im Mai bei 1,78, hat sich der Wert mittlerweile auf 1,63 erhöht. Auch hierbei wird eine Skala von 1 „gut“ bis 3 „schlecht“ zugrunde gelegt.
Damit es aus der positiven Grundstimmung eine erfolgreiche Entwicklung wird, sind geeignete Rahmenbedingungen notwendig. Das geht aus dem Feedback der Umfrage-Teilnehmer hervor. „Der begonnene Digitalisierungsschub muss seine Fortführung finden. Frisch etablierte IT-Lösungen sollten auch künftig zum täglichen Leben und Arbeiten essenziell dazugehören“, erklärt Gerd Neudert, „Außerdem braucht es ein innovationsfreudiges Umfeld und eine gute digitale Bildung.“
Zur pdf-Version “Mitteldeutsche IT-Branche: Positiver Blick nach vorn”