Mit der im Senckenberg Görlitz entstandenen App des Projekts museum4punkt0 können Laien und Spezialisten ausgewählte Bodentiergruppen bestimmen. Die App, die Cluster Mitglied Kunert Business Software entwickelt hat, ist kostenlos im Google Play Store (Android) und im App Store (iOS) erhältlich.
Wer beim letzten Waldspaziergang keine Tiere gesehen hat, hat wohl nicht genau hingeschaut: Denn unter unseren Füßen, im und auf dem Boden, wimmelt es nur so von Lebewesen. Auf einem Quadratmeter Boden leben sogar mehr Organismen als Menschen auf der Welt. Um diese Tiere kennenzulernen und bestimmen zu können, hat das Projekt museum4punkt0 am Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz die kostenlose Citizen Science App „BODENTIER hoch 4“ entwickelt, die sogar für Anfänger*innen geeignet ist.
Mit interaktiven, reich bebilderten Bestimmungsschlüsseln und Artenporträts lassen sich Großgruppen wie Käfer und Ameisen sowie ca. 260 heimische Doppelfüßer, Hundertfüßer und Landasseln mit dem Tablet oder Smartphone ermitteln. Die gewonnenen Daten sind für Bodentierforscher:innen weltweit nutzbar. Projektleiter Prof. Dr. Willi Xylander schildert die Idee hinter der App: „An der Erforschung von Bodentieren arbeiten kaum Bürgerwissenschaftler*innen mit. Daher sind unsere Kenntnisse über die Verbreitung, Lebensweise oder mittel- bzw. langfristige Bestandsänderungen dieser Tiere unvollständig und weniger aussagekräftig als bei anderen, „attraktiveren“ Tiergruppen, die schon lange von Bürgerwissenschaftler:innen erfasst werden. Das möchten wir mit dieser App ändern.“ Kristin Baber, die Projektkoordinatorin des Teilprojekts museum4punkt0 in Görlitz, ergänzt: „Wir möchten – insbesondere im Projekt museum4punkt0 – Wissenschaft greifbarer und verständlich machen: Fast jede*r hat ein Smartphone oder Tablet und kann mitmachen. Mit der App „BODENTIER hoch 4“ möchten wir außerdem ein aktuell sehr wichtiges Thema – unsere Böden mit ihrer schützenswerten Artenvielfalt – in den Vordergrund rücken und die Menschen zum Buddeln und Steine umdrehen animieren.“ Weiterlesen
Quelle: Senckenberg Görlitz